Wie schafft man es, im Studium gut voranzukommen und trotzdem sein Privatleben nicht zu vernachlässigen?

Es ist möglichst mit guter und vorausschauender Planung, beides miteinander zu vereinbaren. Damit ist nicht gemeint, nur die Lern- und Arbeitsphase strikt durchzustrukturieren. Wichtig ist es, daneben auch gleichermaßen streng mit seiner Freizeitplanung zu verfahren und diese als festen Bestandteil in den Terminplan aufzunehmen. Am besten ist es, wenn man für jeden Tag einen strukturierten Plan hat, den man sich beispielsweise über den Schreibtisch hängt. Darin sollte man sich dann schon bei der Ausarbeitung immer einen Tag in der Woche freihalten – hier sollte man sich dann nicht mit Jura beschäftigen. Auch sollte man seine Pausenzeiten und Freizeitphasen von Bildschirmen loskommen und den Weg raus in die Natur finden, am besten lässt es sich dies mit Sport treiben oder Freunde treffen in Einklang bringen.

 

Im Referendariat kommen noch einmal viele neue Herausforderungen hinzu, die es im Studium nicht gegeben hat. Wie schafft man es dort, einen geregelten Alltag zu etablieren?

Im Referendariat kommt in der Tat bei vielen die Schwierigkeit hinzu, dass plötzlich neben dem Lernen und der Arbeit eine Familie, eventuell Kinder oder aber zumindest ein Partner hinzukommen. Hier müssen sich die Beteiligten selbst einen individuellen Plan ausarbeiten, wie dieser letztlich aussieht, d.h. wer wann die Kinder in die Kita bringt und wer sie wann abholt, hängt davon ab, welche Arbeitszeiten die Personen jeweils mitbringen oder wie flexibel sie auch sind. Im Referendariat kann dies kompliziert sein, weil es eben unterschiedliche Anforderungen je nach AG Leiter und je nach Station geben wird. Je nach dem, in welcher Phase man sich befindet, muss man dann von Monat zu Monat in den Stationen sein Privatleben umstrukturieren
und das stellt eine Herausforderung dar.
Dabei ist zu erwähnen, dass man trotz allem, um gut durchs Referendariat zu kommen, auch von Anfang an Klausuren einplanen sollte. Bestenfalls sollte man in regelmäßigen Abständen bereits Übungsklausuren für das zweite Staatsexamen schreiben und in den einzelnen Stationen den Stoff der vorangegangenen Stationen jeweils wiederholen.

 

Jurist sind – so wird es oft behauptet – besonders „burnoutgefährdet“. Wie ist dies einzuschätzen?

Ob jemand der Gefahr läuft, ein Burnout zu erleiden, hat nicht nur mit der Arbeitsbelastung, die bei Juristen in der Tat sehr hoch ist, zu tun. Vielmehr hängt es auch maßgeblich mit dem Arbeitsumfeld zusammen, also ob man sich dort wohlfühlt, wo man den Großteil seines Arbeitstages verbringt, und ob man sich mit den Kolleginnen und Kollegen gut versteht. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass der Job einem Freude bereiten sollte. Aber selbst, wenn die Arbeit Spaß macht und man voll darin aufgeht, darf Urlaub nicht zu kurz kommen und auch hier sollte man sich mindestens immer einen Tag in der Woche für sich freihalten. Wenn man achtsam ist und diese Hinweise berücksichtigt, kann man die Gefahr, ein Burnout zu erleiden, zumindest minimieren.

Schauen Sie sich hierzu gerne auch unser entsprechendes YouTube-Video an:



Ihr Team der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie
 

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