Eine Frage zu allgemeinen juristischen Prinzipien ist in der mündlichen Prüfung nicht unwahrscheinlich. Gerade im Prüfungsgespräch werden gerne allgemeine rechtliche Verständnisfragen eingestreut, um zu testen, ob der Prüfling sich nur auf das Absehbare vorbereitet und Inhalte auswendig gelernt hat, oder ob seinem Wissen wirklich ein tiefgründiges juristisches Verständnis zugrunde liegt. 

 

Was ist das Klammerprinzip im Zivilrecht?

Stürzen Sie sich also nicht auf jegliche Spezialprobleme – die mündliche Prüfung wird schneller verlaufen als gedacht und bietet wahrscheinlich gar nicht die Möglichkeit, einzelne Theorieprobleme in Gänze auszubreiten. Das soll auch nicht der Sinn der mündlichen Prüfung sein. Hier werden Sie als zukünftiger Jurist nach eindringlichen sieben- und teilweise achtfachen mündlichen Pflichtfachprüfungen noch einmal ganzheitlich auf die Probe gestellt! Was ist wirklich vom Jurastudium hängen geblieben? 

Im Zivilrecht gibt es also das so genannte Klammerprinzip. Dieses bezieht sich auf das BGB, das Hauptwerk für zivilrechtliche Kodifikationen. 

 

Methode zur Strukturierung von Gesetzen

Das „Klammerprinzip“ dient als Methode der Strukturierung von Gesetzen; bekannterweise findet sich diese Methode im BGB wieder.

 

Allgemeine, generelle Regelungen werden „vor die Klammer“ gezogen

Nach dem „Klammerprinzip“ werden allgemeine Regelungen den besonderen vorangestellt, also „vor die Klammer“ gezogen.

Generelle Vorschriften werden also vor spezielle gestellt. So enthalten Gesetze häufig einen ersten Abschnitt mit Vorschriften, der für alle übrigen Abschnitte gilt.

So gelten beispielsweise alle Vorschriften des Allgemeinen Teils (BGB AT/ Buch 1) auch für alle übrigen Bücher des BGB, soweit sie nicht durch spezielle Normen verdrängt werden.

Ihr Team der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie

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