Die besten Tipps für Deine Jura Examensvorbereitung

17.07.2024 | von RA Mario Kraatz

Die Vorbereitung auf das Examen im Jurastudium

Die Examensvorbereitung auf das 1. juristische Staatsexamen ist die größte Hürde für alle angehenden Juristen. Um eine erfolgreiche Prüfung abzulegen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Doch wie sollte man sich am besten auf das Examen vorbereiten? Was gibt es zu beachten und welche Fehler zu vermeiden?
In diesem Blogbeitrag werden wir Dir zunächst die Phasen der Examensvorbereitung näher erläutern sowie im Anschluss die wichtigsten Do’s und Don’ts aufzeigen.

Die Phasen der Vorbereitung auf das Jura-Examen

Phase 1: Planung & Organisation der Examensvorbereitung

Die Planung und Organisation sind der erste Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss des 1. juristischen Staatsexamens.
Hierzu sollte man sich einen Zeitplan erstellen und realistische Ziele setzen. Eine gute Planung hilft dabei, den Stoff gezielt zu strukturieren und zu bearbeiten. Eine Möglichkeit ist es, sich die relevanten Themen in kleinen Portionen einzuteilen und diese dann systematisch abzuarbeiten.
Tipp: Verwende geeignete Tools, um Deine Planung und Organisation zu unterstützen. Es gibt zahlreiche Apps, die Dir helfen können, Deine Aufgaben zu organisieren und den Fortschritt zu verfolgen.

Phase 2: Wissensaufbau 

Der Wissensaufbau ist der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Examensvorbereitung.
Hierbei solltest Du Dich zunächst mit den Grundlagen des jeweiligen Fachgebiets vertraut machen. Dies umfasst die Kenntnis der einschlägigen Gesetze und Rechtsprechung sowie das Verständnis der Fachterminologie. Hierbei ist es wichtig, die Lerninhalte nicht nur oberflächlich zu bearbeiten, sondern sich intensiv damit auseinanderzusetzen.
Tipp: Mach Dir Notizen und wiederhol das Gelernte regelmäßig. Durch die Wiederholung festigt sich das Wissen im Langzeitgedächtnis.

Phase 3: Vertiefung & Übung durch Klausur Training

In der Phase der Vertiefung und Übung geht es darum, das erlernte Wissen anhand von Praxisbeispielen anzuwenden.
Hierbei solltest Du auf eine ausgewogene Mischung von Fallbeispielen, Übungsklausuren und Musterlösungen achten. Durch die Vertiefung des Wissens und die Anwendung auf konkrete Fälle kannst Du Deine Fähigkeiten verbessern und gezielt Schwachstellen aufdecken.
Tipp: Übe gezielt die einzelnen Klausurtypen unter echten, examenstypischen Bedingungen, um die Prüfungssituation realistisch zu simulieren. Also: Handy weg, kein Nachschlagen in Lehrbüchern und fünf Stunden ablenkungsfreies Arbeiten.

Phase 4: Unmittelbare Prüfungsvorbereitung

Die letzte Phase der Examensvorbereitung ist die unmittelbare Prüfungsvorbereitung.
Hierbei solltest Du Dich gezielt mit der Struktur und dem Aufbau der Prüfung auseinandersetzen. Eine sorgfältige Analyse der bisherigen Klausuren und Musterlösungen hilft dabei, die Struktur und den Aufbau der Prüfung zu verstehen.
Tipp: Mach Dir rechtzeitig einen Plan für den Prüfungstag und achte darauf, genügend Zeit für die einzelnen Aufgaben zu haben.

Do's während der Examensvorbereitung Jura

Wenn Du die folgenden Tipps beachtest, bist Du Deinem Ziel schon ein gutes Stück näher!

Deinen Lerntyp erkennen: Einzelkämpfer oder Lerngruppe?

Du solltest schon in den ersten Semestern testen, wie Du am besten lernst. So vielfältig wie die unterschiedlichen Jurastudierenden sind, so unterschiedlich sind auch die Lerntypen. Der eine ist audiophil und der andere eher visuell veranlagt. Manche können besser in der Lerngruppe und andere eher im Einzelstudium lernen. Lernst Du besser mit einer Karteikarte, einem Skript oder einem Fallbuch? Dies sind alles Fragen, denen Du schon im Grundstudium - also weit vor Beginn der Examensvorbereitung - nachgehen solltest. Jura Studierende, die sich erst kurz vor dem Examen mit diesen Dingen beschäftigen, schneiden erfahrungsgemäß schlechter ab.
Achtung! Examenskandidaten sollten auf die von den Professoren allseits empfohlenen Lehrbücher tunlichst verzichten. Lehrbücher, die mehrere hundert Seiten umfassten, eignen sich gut als Nachschlagewerke, vermitteln Dir aber nicht prägnant und klausurgerecht das examensrelevante Wissen. Nutze daher Skripte und Fallbücher.
Tipp: Beschäftige Dich auch rechtzeitig mit Lernmethoden und Lerntechniken. Lies Dir hierzu gerne unseren Artikel zur unter Juristen beliebten Pomodoro Technik  durch.

Zeitmanagement

Eine gute Planung und Organisation sind essenziell für ein erfolgreiches Studium und eine erfolgreiche Examensvorbereitung. Achte darauf, Dir während der im Durchschnitt 12 bis 18 Monate langen Vorbereitung auf das Staatsexamen, realistische Ziele zu setzen und Deinen Fortschritt regelmäßig zu überprüfen.
Übertreibe es nicht. Wenn Du z.B. mehrere Wochen am Stück 24/7 durchlernst, werden Deine Kraftreserven irgendwann ausgehen. Plane daher auch bewusst Pausen ein und auch mal eine Woche Urlaub. Auch während Deines Lernens fürs Examen bis Du immer noch ein Mensch mit menschlichen Bedürfnissen. Sehe die Vorbereitung eher als eine Arbeit an und identifiziere Dich nicht nur noch mit dem Lernen.

Wissensaufbau & Wiederholen

Der Wissensaufbau sollte strukturiert und systematisch erfolgen. Mach Dir Notizen und wiederhole das Gelernte regelmäßig, um das Wissen im Langzeitgedächtnis zu verankern.

Vertiefung und Übung durch Fallbearbeitung

Die bloße Anhäufung von theoretischem Wissen führt selten zu einem erfolgreichen Examen. Du musst während Deiner Vorbereitung auf das Examen daher Examensklausuren unter realistischen Bedingungen schreiben. Wer nur am Beckenrand steht, wird auch niemals schwimmen lernen. Genauso verhält es sich auch im Jurastudium.

Letzte Prüfungsvorbereitung

In den letzten Wochen vor der Prüfung solltest Du nicht mehr (wahllos) Rechtsprechungsübersichten lesen oder versuchen, noch neuen Stoff anzuhäufen. Vielmehr solltest Du die Basics wiederholen – etwa die wichtigsten Prüfungsschemata und Definitionen, damit diese sitzen.

Don'ts während der Vorbereitung auf das Examen

Es gibt leider einige Fallstricke und häufige Fehlerquellen, die Deinem erfolgreichen Jura Examen im Wege stehen. Diese musst Du erkennen und vermeiden.

Überforderung

Eine zu hohe Arbeitsbelastung kann dazu führen, dass man sich überfordert fühlt und das erlernte Wissen nicht mehr effektiv verarbeiten kann. Achte darauf, Dir realistische Ziele zu setzen und Pausen einzulegen, um Dich zu erholen.

Zeitmangel

Eine unzureichende Planung und Organisation kann dazu führen, dass man am Ende zu wenig Zeit für die Examensvorbereitung hat. Achte darauf, rechtzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen und einen realistischen Zeitplan zu erstellen.

Mangelnde Konzentration

Eine mangelnde Konzentration kann dazu führen, dass man wichtige Details übersieht oder falsche Schlüsse zieht. Du solltest daher ausreichend schlafen, gesund essen und Dich regelmäßig bewegen, um die Konzentration aufrechtzuerhalten.

Drauflos lernen

Viele Jurastudierende machen den Fehler, einfach planlos „irgendwas“ zu lernen oder nur das zu lernen, was ihnen am meisten Spaß macht. Wie bereits gesagt, ist es aber wichtig, einen strukturierten Examensplan zu haben. Planloses Lernen ist ineffektiv und auf gut Deutsch „für die Katz“. Außerdem muss man auch die meiste Lernzeit auf diejenigen Themen investieren, die „weh tun“ und einem wenig Spaß bereiten.

Nicht zwischen den Rechtsgebieten differenzieren

Die Anforderungen im Zivilrecht, Öffentlichen Recht und Strafrecht sind unterschiedlich. Daher unterscheidet sich auch das Lernen für das jeweilige Rechtsgebiet. Während im Zivilrecht z.B. das Systemverständnis entscheidet und im Öffentlichen Recht eine gute Argumentation, musst Du im Strafrecht schlicht vieles auswendig lernen. Andernfalls wirst Du die Strafrechtsklausur in den fünf Stunden nicht schaffen, da die StGB Klausuren häufig sog. Rennfahrerklausuren sind.
Achtung! Mache nicht den verbreiteten Fehler zu denken, dass Strafrecht deshalb nur stumpfes Auswendiglernen sei. Auch im Strafrecht wirst nur dann eine gute Examensnote schreiben, wenn Du die Materie und ihre Systematik durchdrungen hast.

Zu wenig Klausuren schreiben

Einer der häufigsten und auch gefährlichsten Fehler ist es, zu wenig Übungsklausuren zu schreiben. Es gibt sicherlich schöneres als mindestens eine fünfstündige Klausur pro Woche. Aber ohne dieses absolut notwendige Training des Ernstfalls rücken Deine Chancen auf das begehrte Prädikatsexamen leider in weite Ferne. Am Klausurenschreiben führt bedauerlicherweise kein Weg vorbei.

Nach den Examensklausuren das Lernen einstellen

Die Erfahrung zeigt, dass viele angehende Juristen nach den Klausuren erst einmal das Lernen einstellen. 4 bis 6 Wochen die Seele baumeln zu lassen, mag zwar schön klingen, ist aber höchst fahrlässig. Man darf nicht vergessen, dass die mündliche Prüfung zwischen 30 % und 40 % (!) der Gesamtnote zählt. Außerdem sind die Noten in der mündlichen Prüfung viel besser als in den Klausuren. Deshalb musst Du die mündliche Prüfung ernst nehmen, denn sie bietet Dir die Chance, Dich signifikant zu verbessern. Eine kurze Pause nach den Klausuren ist wichtig, um zu regenerieren. Am besten, Du fliegst direkt im Anschluss für eine Woche in den Urlaub. Dann solltest Du aber direkt wieder mit dem Lernen anfangen. Nach der mündlichen Prüfung hast Du dann mehr als genug Zeit, um Dich von den Strapazen des Jurastudiums auszuruhen.

Effektives Einzel Repetitorium für mehr Selbstvertrauen

Die Examensvorbereitung ist eine herausfordernde Zeit. Aber diese musst Du nicht alleine durchstehen. Am leichtesten ist die Examensvorbereitung mithilfe eines strukturierten Repetitoriums. Es gibt sicherlich auch Studenten, die das Examen (mitunter sogar mit passablen Noten) ganz alleine und ohne Hilfe schaffen. Aber warum sollte man sich das Leben unnötig schwer machen und Risiken eingehen?
Unter den Repetitorien gibt es verschiedene Anbieter und Konzepte. Da ist zum einen das klassische Großgruppen Repetitorium. Weil aber viele Studenten in einer großen Gruppe untergehen und bei bis zu 100 Studenten in einem Raum der Repetitor nicht die persönlichen Bedürfnisse eines jeden eingehen kann, wurde die Kraatz Group vor nunmehr 20 Jahren gegründet. Wir von der Akademie Kraatz (Grundstudium bis 1. Staatsexamen) und der Assessor Akademie (Referendariat und 2. Staatsexamen) sind überzeugt, dass der klassische Frontalunterricht nicht mehr zeitgemäß ist.
Für die optimale Vorbereitung auf Deine Prüfungen bieten wir Dir daher exklusiven Kleingruppen und Einzelunterricht in Jura als ultimatives und zielsicherstes Lehrformat an. Einige unserer Dozenten haben sogar als Prüfer am Justizprüfungsamt gearbeitet. Dementsprechend wissen wir genau, worauf es in den Examina ankommt.
Dein individuelles Jurastudium-Coaching wird exakt nach Deinen Bedürfnissen gestaltet, um Dir zu helfen, Dein Ziel während Deiner Vorbereitung auf das juristische Examen zu erreichen. Unser Team steht Dir mit einem reichen Schatz an Expertise, pädagogischem Geschick und vor allem einer großen Portion Einfühlungsvermögen bei Deiner individuellen Lernreise zur Seite.
Nach einem ausführlichen Gespräch und möglicherweise einer Durchsicht Deiner bereits verfassten Juraklausuren, werden wir gemeinsam mit Dir die individuelle Taktik erarbeiten, gestützt auf mehr als 20 Jahre Unterrichtserfahrung, für Dein maßgeschneidertes Repetitorium.
Überzeuge Dich gerne selbst bei einem kostenlosen Beratungsgespräch von den Vorteilen des Jura Individual Unterrichts.

Fazit zur Vorbereitung auf das erste juristische Staatsexamen

Das 1. juristische Staatsexamen stellt eine große Herausforderung für jeden Jurastudenten dar, die jedoch mit einer gründlichen und strukturierten Examensvorbereitung gemeistert werden kann. Eine gute Planung und Organisation, der gezielte Wissensaufbau, die Vertiefung und Übung sowie eine sorgfältige Prüfungsvorbereitung sind dabei die entscheidenden Schritte auf dem Weg zum Erfolg. Ich hoffe, dass Dir diese Tipps zur Examensvorbereitung dabei ein wenig helfen werden.

RA Mario Kraatz
Gründer & Geschäftsführer der Kraatz Group

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