Was ist dran an der Behauptung, man müsse bloß „ohne Ende“ Klausuren schreiben und dann wird der zweite Examensversuch schon besser? Im Folgenden legen wir dar, worauf es aus unserer Sicht bei der Vorbereitung wirklich ankommt.

 

1. Analyse der Examensklausuren

Zunächst ist zu sagen: Mehr ist nicht gleich mehr. Die Qualität zählt auch! Das bedeutet, dass Sie sich als allererstes Ihre geschriebenen Examensklausuren vornehmen sollten. Nehmen Sie also in diese Einsicht, lesen Sie sich die Fehlerkorrektur an und welche Anmerkungen hierzu gemacht worden sind. Nur wenn Sie gemachte Fehler verinnerlichen und daraus lernen, werden Sie Ihnen nicht wieder passieren.

 

2. Analyse der Klausurtechnik

Fakt ist, dass Sie irgendwie zu Ihrem Ergebnis gekommen sein müssen. Woran es gelegen hat, gilt es herauszufinden. Typischerweise beziehungsweise naheliegend ist, dass Sie Ihre Klausurentechnik verändern müssen. Mit welcher Taktik sind Sie bei Ihren Klausuren bisher vorgegangen und was könnte daran falsch gewesen sein? Wie lesen Sie Sachverhalte, wie bereiten Sie diese vor, wie gliedern Sie den Sachverhalt und wie ausführlich bereiten Sie dann die Lösungsskizze vor? All diese Schritte sollten Sie sich noch einmal genauer anschauen und identifizieren, woran es gescheitert sein könnte, um es im zweiten Versuch auf jeden Fall zu vermeiden.

 

3. Zeiteinteilung anpassen

Gerade im Strafecht sind die Klausuren sehr voll gepackt mit Straftatbeständen, Problemen und Streitständen. Es ist ein echtes Rennen, innerhalb von fünf Stunden mit der ausgeschriebenen Klausurlösung fertig zu werden. Doch nichts ist schlimmer, als wenn man mit der Examensklausur nicht fertig wird und Aufgaben, die man hätte lösen können, mangels Schreibzeit nicht lösen kann. Daher sollte man sich eine Stunde bis höchstens eine und eine Viertelstunde Zeit nehmen, um eine Lösungsskizze zu erstellen. Danach sollte man sofort dazu übergehen, die Reinschrift zu beginnen. Nur diese kann am Ende Gegenstand einer Bewertung werden.

 

4. Qualität über Quantität

Wie bereits erwähnt, sollten Sie sich nicht nur darauf konzentrieren, die Schlagzahl der Klausuren zu erhöhen, sondern die Klausuren auch qualitativ besser umzusetzen. Es ist nicht effizient, nur möglichst viele Klausuren zu schreiben und zu hoffen, es wird irgendwie durch die Menge an geschriebenen Klausuren besser. Nehmen Sie sich dafür lieber weniger Klausuren vor, aber versuchen Sie, diese möglichst gut zu lösen, das heißt möglichst nah an die vorgefertigte Lösungsskizze heranzukommen und deren wesentliche Punkte abzudecken.

 

5. Wiederholung

Für den optimalen Lerneffekt ist es erforderlich, Übungsklausuren regelmäßig zu wiederholen, sich also alle Klausuren noch einmal vorzunehmen und Sachverhalte noch mal aufzufrischen, dann eine kurze Lösungsskizze anzufertigen und schließlich zu prüfen, ob man diesmal alle Punkte getroffen hat, die in der vorgefertigten Lösungsskizze aufgeführt sind.

Schauen Sie sich gerne auch unser entsprechendes YouTube-Video an:


Ihr Team der Akademie Kraatz

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