1. Ruhig bleiben
Absolut essenziell ist es, nicht in Panik zu verfallen. Selbstverständlich ist der Moment, wenn man erfährt, dass man durch das Juraexamen durchgefallen ist ein sehr heftiger und einfach nur krasser Moment. Ungläubigkeit, Unverständnis, manchmal auch innere Wut, macht sich innerlich breit, obwohl man im Regelfall so lange und so hart für das Juraexamen gelernt hat. Hilfreich ist es gegebenenfalls erst einmal 2-3 Tage Abstand zu gewinnen. Einfach weg zu fahren und aus der gewohnten Umgebung herauszutreten, ist in vielen Fällen anzuraten.
2. Bestandsaufnahme
Ab dem Moment, ab dem der Kopf wieder klar ist, sollte man eine Bestandsaufnahme vollziehen. Der erste Weg führt hier zum Justizprüfungsamt. Eine Einsichtnahme der geschriebenen Original Jura Examensklausuren ist unerlässlich, um die Ursache für das Durchfallen herauszufinden. Im Zweifel ist es sehr hilfreich, sich professionelle Unterstützung durch einen Repetitor zu holen und die Klausuren durchsehen zu lassen. Der „Profi“ hat hier durchweg eine deutlich „klarere Sichtweise“ auf die Klausur. Eventuell kommt auch eine Prüfungsanfechtung in Betracht. Diese ist jedoch, nach den Erfahrungen der letzten Jahre, häufig nicht erfolgreich. Der Fokus sollte ernsthaft darauf liegen, gemachte Fehler heraus zu arbeiten, diese im Rahmen einer weiteren Vorbereitung zu berücksichtigen und entsprechend natürlich nicht mehr zu machen.
3. Schlachtplan anfertigen
Ein genauer Plan ist nun unerlässlich. Idealer weise sollte die weitere Vorbereitung circa 6-9 Monate gegebenenfalls auf zwölf Monate (aber nicht länger!) dauern. Der nunmehr zu beschreitende Weg muss definitiv anders aussehen als der vorherige Weg. Denn dieser hat ja zum Misserfolg geführt. In der Regel wird bei den meisten Kandidaten der Grund für das Durchfallen durch die Jura Examensklausuren in mangelnden Klausurschreibepraxis liegen. Hierauf sollte auf jeden Fall ein Fokus gelegt werden. Ebenso muss ein strukturierter Lernplan erstellt werden.
4. Uni weiter besuchen?
Aus unserer Sicht ist es nicht mehr empfehlenswert, irgendwelche universitären Vorlesungen zu besuchen. Anders wiederum sieht es eventuell mit universitären Klausurenkursen aus. Diese können, je nachdem, ob sie qualitativ gut sind, hilfreich sein und lohnen sich zum Teil. Ob man jetzt besser in der Unibibliothek oder zu Hause lernt, muss jeder für sich selber entscheiden, da hier die persönlichen Präferenzen jeweils anders liegen. Der eine kann sich in der Bibliothek besser konzentrieren, der andere wiederum zu Hause besser. Einfach ausprobieren. Auf jeden Fall sollte auch hier eine andere Lernumgebung probiert werden.
6. Prüfungsangst?
Häufig ergeben sich schlechte Ergebnisse im Rahmen der Examensklausuren durch Prüfungsangst. Diese kann zu 98 % durch einen Jura Einzelunterricht bewältigt werden, indem Motivation, Zuversicht und Erfolgserlebnisse aufgezeigt werden. Jura kann auch Spass machen und dieses „mindset“ muss vermittelt werden, um später die notwendigen geistigen Ressourcen zu haben.
5. Privates Jura Repetitorium besuchen?
Nach unseren Erfahrungen in den vielen Jahrzehnten des Betriebes eines juristischen Repetitoriums, ist es absolut sinnvoll, gerade in der Situation des Durchgefallenseins, einen Jura Einzelunterricht oder auch Jura Nachhilfe genannt, zu besuchen. Hier kann zunächst eine ausführliche Bestandsaufnahme und dementsprechend ein präzises Konzept entworfen werden. Entscheidend ist, wie es bei den unsrigen Kollegen der Fall ist, dass die Dozenten sehr viele Jahre Prüfererfahrung und Unterrichtserfahrung aufweisen können. Ebenso sollten strukturierte, gut durchdachte Lernmaterialien vorhanden sind. Außergewöhnliche Erfolge konnten wir in der Vergangenheit mithilfe eines Jura Einzelrepetitoriums immer wieder erzielt werden.
6. Kein Versuch mehr vorhanden?
Sollte im schlimmsten Fall gar kein Versuch mehr offen sein, bleibt nur noch der Weg einen LLB oder LLM Abschluss an diversen Fachhochschulen zu erlangen. Hier gibt es mannigfaltige Angebote im Internet, die sich einfach durch das googeln herausfinden lassen. Zum Beispiel gibt es an einigen Universitäten auch Abschlüsse für das Wirtschaftsrecht. Hierbei ergeben sich auch hervorragende Berufschancen, wenn ihr eine entsprechende Qualifikation erlangt wird, eventuell in der Universität schon abgelegte zwischen Prüfungen und Scheine können angerechnet werden.
Wir hoffen, hiermit einen kleinen Einblick und Hilfestellung gegeben zu haben. Viel Erfolg beim Lernen!
Euer Team der Akademie Kraatz
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