Fragen zu einer optimalen Examensvorbereitung und der richtigen Herangehensweise an das Jurastudium kann am besten jemand beantworten, der dies bereits erfolgreich hinter sich gebracht hat. Um Ihnen Informationen auch aus erster Hand zu liefern, stellen wir in diesem Beitrag einen Absolventen vor, der aus eigener Erfahrung wertvolle Tipps fürs Studium geben kann!

In einem Interview haben wir einige zentrale Fragen zum Jurastudium und zur Examensvorbereitung an den mitgeschäftsführenden Gesellschafter der Assessor Akademie Kraatz und Heinze GbR, Herrn Hendrik Heinze, gerichtet, der an dem Repetitorium der Akademie Kraatz teilgenommen hat. Anbei ein Auszug aus dem Gespräch, in welchem Herr Heinze Rückschau auf sein eigenes Studium hält.

Was hat dich in deiner Examensvorbereitung zum Erfolg gebracht?
Ganz entscheidend war letztendlich die Kombination aus Theorie und Arbeiten am Fall. Hierbei hat mir vor allem die Akademie Kraatz geholfen, meine Lernvorbereitung klar zu strukturieren. In dem Unterricht wurde großer Wert darauf gelegt, dass neben der Anhäufung von theoretischem Wissen auch dessen Anwendung trainiert wird. Theoretische Kenntnisse sind zwar die Grundvoraussetzung für Erfolg, aber wenn man diese nicht regelmäßig in Klausuren anwendet, ist die juristische Vorbereitung beinahe schon eine brotlose Kunst.

Hierbei ist es übrigens ganz normal, dass es zu dem ein oder anderen Rückschlag kommt. Von diesen darf man sich jedoch nicht runterziehen lassen. Vielmehr gilt es gerade in schwierigen Phasen aus Missgeschicken zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Wenn es einen Zeitpunkt gibt, in dem man Fehler machen darf, dann in der Vorbereitungszeit. Denn es interessiert unter dem Strich niemanden, wie die Übungsklausuren ausgefallen sind. Am Ende sind nur die Noten des Staatsexamens entscheidend.

Kannst du etwas aus deinem Alltag in der Vorbereitungszeit berichten, beispielsweise wie ein ganz normaler Lerntag bei dir aussah?
Mein Lernverhalten hat sich seit dem Besuch der Akademie Kraatz sehr verändert. Ich begann zwar bereits früh damit, mir möglichst viel Einzelwissen anzueignen, aber dennoch hatte ich lange Zeit das Gefühl, systematisch nicht richtig voranzukommen. Das lag vor allem daran, dass ich in der Vorbereitung zu oft wieder von vorne angefangen habe, anstatt durch eine ausgeglichene Wiederholung in allen Rechtsgebieten das vorhandene Wissen regelmäßig zu festigen. Zusammen mit den Dozenten habe ich es letztlich geschafft, eine sinnvolle Lernstruktur zu entwickeln. Hierdurch konnte ich ein theoretisches Wissensfundament aufbauen und dieses mit der Zeit dann beständig erweitern. Hierfür muss man sich schon eine gewisse Zeit nehmen und unter der Woche auch konsequent bleiben. Die Wochenenden habe ich mir aber so gut es ging bewusst freigehalten. Denn ansonsten machen Körper und Geist irgendwann nicht mehr mit.

Hattest du auch einen konkreten Tagesablauf, z.B. eine bestimmte Zeit, zu der du morgens aufgestanden bist und eine festen Zeitpunkt am Abend, an dem du mit dem Lernen aufgehört hast?
Das Wichtigste in der juristischen Ausbildung ist Disziplin. Wann der Arbeitstag nun genau beginnen bzw. enden sollte, hängt wie die gesamte Examensvorbereitung von der Individualität des jeweiligen Studenten bzw. Referendars ab. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch empfehlen, sich feste Zeiten zu setzen und diese bestmöglich einzuhalten. Mir war es hierbei wichtig, morgens möglichst früh aufzustehen und dann bis abends zu lernen. Natürlich mit Pausen, versteht sich. Wenn man so oft es geht denselben Tagesrhythmus beibehält, z.B. von 08:00 bis 18:00 Uhr, dann ist in der Vorbereitungsphase schon viel gewonnen.

Wie viele Klausuren hat du zur Vorbereitung auf dein Staatsexamen geschrieben?
Anfangs habe ich definitiv zu wenige Klausuren geschrieben. Aus diesem Grund warne ich heute sowohl meine Studenten bei der Akademie Kraatz als auch unsere Teilnehmer der Assessor Akademie Kraatz und Heinze GbR eindringlich davor, die Bearbeitung von Übungsklausuren zu lange aufzuschieben. Umso früher das theoretische Wissen regelmäßig in Klausuren angewendet wird, desto besser. Was mich angeht, habe ich irgendwann nicht mehr mitgezählt, aber es waren am Ende bestimmt über 100 Klausuren.

Wie bist du mit den korrigierten Übungsklausuren umgegangen, die du wiederbekommen hast?
Ich habe sehr viel Zeit darauf verwendet, mich aller Korrekturanmerkungen anzunehmen und diese nachzuvollziehen. In der auf die Klausurrückgabe folgenden Unterrichtseinheit wurden dann alle wesentlichen Aspekte mit dem Dozenten besprochen und auch eventuelle Folgefragen erörtert. Hierdurch konnte ich für mich den größtmöglichen Nutzen aus den Klausuren ziehen.

Hast du bzw. wie hast du für dich selbst Lernmaterialien erstellt?
Ich bin ein großer Freund davon, sich selbst Lernmaterialien zu erstellen und für bestimmte Themenkomplexe das Wesentliche knapp in eigenen Worten zusammenzufassen. Das ist nämlich nur dann möglich, wenn man die jeweilige Materie auch wirklich verstanden hat. Auf diese Weise „brennt“ sich das Gelernte quasi in das Gedächtnis ein und bleibt einem deutlich länger erhalten als wenn man nur unreflektiert fremde Beiträge liest. Ob man hierbei nun Karteikarten anfertigt oder digitale Texte auf dem Computer verfasst und anschließend ausdruckt, hängt von jedem selbst ab. Ich bevorzugte den letzteren Weg, da es mir so möglich war, bereits verfasste Aufzeichnungen im Bedarfsfall am besten ändern oder ergänzen zu können.

Hast du neben deinem Repetitorium bei der Akademie Kraatz noch das Repetitorium an deiner Uni besucht?
Zu meiner Studienzeit befanden sich die universitär angebotenen Repetitorien zumeist noch in der Entstehungsphase. Und auch heute noch höre ich, dass die betreffende Angebote oftmals ausbaufähig sind. Gerade was theoretische Unterlagen angeht, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind. Daneben fehlt es vielen Dozenten an der Universität sicherlich nicht an fachlicher Qualität, aber Wissen zu besitzen und dieses gekonnt zu vermitteln, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Aufgrund dessen und dem Umstand, dass ich juristisch schon mehr als ausreichend mit meinen universitären Pflichtkursen, dem Repetitorium bei der Akademie Kraatz sowie meiner eigenständigen Lernvorbereitung eingespannt war, habe ich davon abgesehen, auch noch das Angebot eines Universitätsrepetitoriums in Anspruch zu nehmen. In diesem Zusammenhang möchte ich aber betonen, dass ich das grundsätzliche Vorhandensein eines „Unireps“ durchaus begrüße. Es stellt jedoch noch auf längere Zeit nur eine potentielle Ergänzung, nicht hingegen eine gleichwertige Alternative zu kommerziellen Repetitorien dar. Zu groß sind noch die Unterschiede in der Aufbereitung der Lernmaterialien. Auch ist es bei den universitären Unterrichtseinheiten nicht möglich, dermaßen auf die Individualität der einzelnen Teilnehmer einzugehen, wie es z.B. die Akademie Kraatz und auch die Assessor Akademie Kraatz und Heinze GbR mit ihrem Einzel- und Kleingruppenunterricht machen.

Was würdest du schon den Studienanfängern im Grundstudium raten, damit sie gut durch das Studium kommen?
Es ist schwierig, einen generellen Tipp für einen optimalen Studienverlauf zu geben. Insbesondere ist es von Universität zu Universität verschieden, wie gut die Dozenten lehren bzw. wie groß ihre Motivation ist, das vorhandene Wissen bestmöglich an die Studenten weiterzugeben. Aus eigener Erfahrung kann ich daher nur empfehlen, dass man sich bereits in den Anfangssemestern mit den Angeboten der kommerziellen Repetitoren beschäftigt und probehört. Jeder hat eigene Stärken und Schwächen und damit auch bestimmte Anforderungen an ein Repetitorium, weswegen es wohl überlegt sein mag, welches Angebot letztlich am besten zu einem passt. Unbedingt sollte der Fehler vermieden werden, dass man sich zu lange einzig in die Hände der Uni begibt, nur um dann nach Jahren schockiert festzustellen, dass man zwar viel Zeit vor Büchern verbracht hat, aber nicht ausreichend auf die Anforderungen des Staatsexamens vorbereitet wurde.

Schauen Sie sich das Originalinterview zu diesem Beitrag gerne auch ab nächster Woche als Video auf dem YouTube-Kanal der Akademie Kraatz an!

Ihr Team der Akademie Kraatz

RSS Feed abonnieren