Wenn man sich mit Studenten und Referendaren unterhält, erhält man die unterschiedlichsten Rückmeldungen, wo es sich am besten lernt. Was spricht aus unserer Sicht für und gegen die verschiedenen Lernumfelder?

 

1. Zu Hause

 

Für die heimische Lernatmosphäre spricht jedenfalls, dass man sich, frei nach dem Motto „My Home Is My Castle“, zu Hause sicher und wohl fühlt und alle Gegenstände des alltäglichen Bedarfs um sich herum hat. Es entfallen eventuell weite Wege zum Essen und Trinken. Des weiteren hat man auch alle eigenen Lehrbücher und Skripten sofort griffbereit parat. Viele beschreiben jedoch in negativer Hinsicht, dass man sich häufig ablenken lässt. Da ist zum einen der Fernseher, andere technische Geräte und vor allem auf einmal die Hausarbeit wichtiger als das Lernen. Hierzu sollte man sich selber gut einschätzen können, inwiefern man geneigt es sich hier abzulenken, beziehungsweise ablenken zu lassen. Des weiteren kann es sich negativ auswirken, dass Familienangehörige oder WG-Mitbewohner, die selber nicht in der Examensvorbereitung stecken, einen beim Lernen stören.

 

2. Lernen in der Bibliothek


Für das Lernen in der Bibliothek spricht absolut, dass für die Examensvorbereitung jegliche Literatur vor Ort vorhanden ist. Vor allem größere Kommentare und Rechtsprechungsübersichten, die häufig am heimischen Arbeitsplatz nicht zur Verfügung stehen, hat man dort in einer Vielzahl zur Verfügung. Des weiteren kann von Vorteil sein, sich im Rahmen der Examensvorbereitung immer mal wieder mit den anderen, ebenfalls in der Bibliothek mitlernenden Kommilitonen auszutauschen. Darüber hinaus kann man eine Art „Gemeinschaft“ bilden, in den Pausen gemeinsam essen gehen und sich über nicht-juristische Themen austauschen. Das Lernen in der Bibliothek kann auch deshalb vorteilhaft sein, weil man sich zu Hause von vielen Dingen ablenken lässt (siehe Ausführungen oben), die die Bibliothek als Ablenkungsfaktoren gar nicht bietet. Gegen das Lernen in der Bibliothek spricht natürlich eventuell der Lärmpegel, Unruhe, dass man seine eigene heimische Lernumgebung, in der man sich wohlfühlt, nicht parat hat, und dass auch Kleinigkeiten wie Essen und Trinken immer zusätzlich organisiert werden müssen. In Corona Zeiten klagen viele Studentinnen und Studenten zusätzlich über kalte Temperaturen durch permanentes Lüften in den Bibliotheksräumen und unangenehmes Maskentragen. Das kann das Lernen zu einer eher unangenehmen Angelegenheit machen.

Am Ende gilt aber, dass man um ein eigenes Ausprobieren einfach nicht herum kommt und für sich selbst die beste Entscheidung treffen muss. Hierbei kann einem letztlich niemand helfen. Probieren geht über Studieren, jeder Mensch ist auch hier eben anders.

Euer Team der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie



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