Die Betätigungsfelder eines Juristen sind mannigfaltig. Was sind die besten juristischen Berufe und wo lohnt es sich als Jurist durchzustarten?

 

Was sind die Voraussetzungen für die Bewerbung in einer Großkanzlei?

Die erste Voraussetzung für den Einstieg in einer Großkanzlei sind zwei gute Staatsexamen, das heißt zweimal, mittlerweile sogar manchmal nur noch einmal ein Prädikat bzw. 8,5 Punkte aufwärts in den staatlichen Pflichtfachprüfungen. Diese hohen Anforderungen sind auch gerechtfertigt, da große Kanzleien große und mittlere Unternehmen betreuen und dort hohe Stundensätze gezahlt werden, für die perfekte Arbeit erwartet wird. Dabei ist bekannt, dass die Arbeitsbelastung sehr hoch ist, was vielleicht nicht so gut mit einem Familien- bzw. Eheleben vereinbar sein könnte, gerade mit Kindern. Hier ist man auf eine gute Planung angewiesen sowie die Unterstützung des Ehepartners, der ggfs. keine so hohe Arbeitsbelastung hat. Des Weiteren werden ausgefeilte Fremdsprachenkenntnisse benötigt, weil bei der Bearbeitung großer internationaler Mandate, beispielsweise bei Unternehmenskäufen, häufig ein ganzes Team in unterschiedlichen Sprachen zusammenarbeitet. Wie bereits kann man hier mit einem sehr hohen Gehalt rechnen, muss jedoch auch sehen, dass man dabei kaum Freizeit und eine anstrengende Arbeitswoche hat, bis man vielleicht irgendwann Partner geworden ist und mehr Freiheiten hat. Es gibt aber auch noch andere Berufszweige, wo man diese Arbeitsbelastung nicht hat.

 

Was muss man mitbringen, um sich als Anwalt mit einer eigenen Kanzlei selbstständig zu machen?

Zunächst einmal braucht es großen Mut, den Schritt zur Selbständigkeit zu gehen. Man muss darauf eingestellt und finanziell in der Lage sein, erst einmal einige Jahre viel hineinzuinvestieren, bis es sich schließlich rentiert. Auch dann gibt es aber keine Garantie für dein geregeltes Einkommen, es sind also ein hohes Risiko und viel Mut erforderlich, das Risiko einzugehen. Außerdem kommt es bei der Selbsbtändigkeit maßgeblich auf eine gute Menschenkenntnis an, denn es ist der gute Umgang mit Mitarbeitern gefragt. Gleichzeitig muss man sich verkaufen können und seine Kanzlei gut vermarkten. Man hat zwar keinen Chef, aber in der Selbständigkeit ist der Chef der Mandant, der umso mehr in den Fokus rückt, je kleiner die Mandate sind. Auch kann man nicht jede Art von Mandant annehmen. Die Aufgabenbereiche können hier zwar schnell wechseln, man muss aber seinen persönlichen Schwerpunkt finden und kann nicht auf jedem Rechtsgebiet Mandanten annehmen. Trotz eines schwierigen und ungewissens Anfang hat man als Selbständiger aber zumindest eine Chance darauf, einmal sehr erfolgreich zu sein und ein flexibles Arbeitsleben zu führen. 

 

Wann sollte man als Jurist in einer Behörde arbeiten?

Als Jurist in der Behörde hat man vielleicht nicht die gleichen Verdienstchancen wie in der Wirtschaftswelt, dafür hat man allerdings eine große Sicherheit und keine ganz so hohe Arbeitsbelastung, was es geeignet macht für Leute, die nicht ganz so stressresistent sind. Man hat jedenfalls ein sicheres und solides Gehalt und dabei keine zu hohe Vielfalt in den Tätigkeiten, das heißt keine ständig wechselnden Mandanten, sondern etwas mehr Regelmäßigkeit. Gerade auch für solche Juristinnen und Juristen, die nicht gerne vor Gericht sprechen oder in Gegenwart von Mandanten, die also weniger gerne im Mittelpunkt stehen, könnte die Behörde der richtige Arbeitsplatz sein.

 

Zusammenfassung

Seinen richtigen Berufszweig muss jeder für sich herausfinden, dafür gibt es während des Studiums lange juristische Pflcihtpraktika, die absolviert werden müssen. Bei der Wahl des Berufszweiges kommt es dann auf verschiedene, gerade auch persönliche Umstände und Ziele an, aber auch auf individuelle juristische Qualifikationen.


Schauen Sie sich hierzu gerne auch unser entsprechendes YouTube-Video an:


Ihr Team der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie

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