Der Roe v. Wade Fall aus den USA ist einer der bekanntesten Gerichtsfälle in Bezug auf das Thema Abtreibung. Im Jahr 1973 urteilte der Oberste Gerichtshof der USA, dass das Recht auf Abtreibung Teil des von der Verfassung geschützten Rechts auf Privatsphäre ist. Dieses Urteil hat bis heute weitreichende Auswirkungen auf die Diskussionen um das Abtreibungsrecht in den USA. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dem Roe v. Wade Fall auseinandersetzen und einen Vergleich zum Abtreibungsrecht in Deutschland ziehen.




Roe v. Wade: Die Hintergründe:

Der Roe v. Wade Fall entstand aus einem Gesetz im Bundesstaat Texas, das Abtreibungen außer in Fällen von Vergewaltigung, Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, verbot. Norma McCorvey, eine Frau aus Texas, die unter dem Pseudonym "Jane Roe" bekannt wurde, war ungewollt schwanger und wollte eine Abtreibung durchführen lassen. Da das Gesetz in Texas dies verbot, reichte sie eine Klage gegen den Staatsanwalt von Dallas ein, der für die Durchsetzung des Gesetzes zuständig war.

Der Fall landete schließlich beim Obersten Gerichtshof der USA, der in einer historischen Entscheidung urteilte, dass das Recht auf Abtreibung Teil des von der Verfassung geschützten Rechts auf Privatsphäre ist. Das Gericht stellte fest, dass das Recht auf Abtreibung in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft absolut ist und dass staatliche Beschränkungen nur in Bezug auf das Gesundheitsinteresse der Frau ab dem vierten Monat erlaubt sind.

Abtreibungsrecht in Deutschland:

In Deutschland ist das Abtreibungsrecht durch den Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches geregelt. Danach ist die Durchführung einer Abtreibung strafbar, es sei denn, sie wird in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft von einem Arzt durchgeführt und die Schwangere hat zuvor eine Beratung bei einer staatlich anerkannten Beratungsstelle in Anspruch genommen. Eine spätere Abtreibung ist nur in Ausnahmefällen erlaubt, z.B. wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder schwere gesundheitliche Gründe vorliegen.

Im Vergleich zu den USA ist das Abtreibungsrecht in Deutschland also deutlich restriktiver. Es gibt jedoch auch Kritik an der deutschen Regelung, insbesondere von Seiten der Befürworterinnen und Befürworter eines umfassenderen Rechts auf Abtreibung. So wird zum Beispiel die zwangsweise Beratung vor einer Abtreibung kritisiert, da sie als stigmatisierend und bevormundend empfunden wird.

Fazit:

Der Roe v. Wade Fall aus den USA hat die Debatte um das Abtreibungsrecht weltweit beeinflusst und ist bis heute ein kontroverses Thema. Im Vergleich dazu ist das Abtreibungsrecht in Deutschland restriktiver, aber auch hier gibt es kontroverse Diskussionen um die Regulierung der Abtreibung. Abschließend lässt sich sagen, dass das Thema Abtreibungsrecht weltweit kontrovers diskutiert wird und sowohl in den USA als auch in Deutschland noch Raum für weitere Debatten und Entwicklungen gibt.



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