Im Folgenden werden wir Ihnen dazu einige fachspezifische Besonderheiten zu den Examensklausuren vorstellen:



1. Die Examensklausur im Strafrecht

Im Strafrecht ist der Zeitaufwand sehr hoch, daher sollten Sie auf das richtige Zeitmanagement hier großen Wert legen, um mit der Klausur fertig werden zu können. Es gibt häufig Klausuren, in denen viele Straftatbestände geprüft bzw. Zumindest angeprüft und kurz abgehandelt werden müssen. Gleichzeitig sind viele Streitstände untergebracht, die man adäquat und die Falllösung einbetten muss, allerdings immer zielführend und nur, wenn dies zur Lösung der Klausur wirklich notwendig und entscheidend ist. Ansonsten verfehlen Sie die Schwerpunkte der Klausur und verlieren Zeit, die Sie anderen Stellen der Prüfung brauchen könnten. Ihr Schreibtstil muss deshalb prägnant sein, an den unproblematischen Stellen brauchen Sie den Mut, den Urteilsstil zu benutzen. Am Ende kommen Sie auf ca. 30 bis 40 Seiten Gutachten. Das ist verhältnismäßig viel.
Zusammenfassend kommt es im Strafrecht also darauf an, vollständig alle Straftatbestände in die Klausurlösung einzubringen und mit der richtigen Schwerpunktsetzung durchzulesen. Dies ist zeitlich sehr anspruchsvoll, deswegen empfiehlt es sich, wenig Zeit für die Lösungsskizze aufzuwenden und möglichst schnell ins Schreiben zu kommen.
 


2. Die Examensklausur im Öffentlichen Recht

Im Öffentlichen Recht muss viel mit dem Sachverhalt gearbeitet werden, hier finden sich die meisten der Argumente, die bei der Klausurlösung eine Rolle spielen werden und verarbeitet werden müssen. Gerade bei Grundrechtsklausuren, aber auch im Verwaltungsrecht, bei Polizei- und Ordnungsrechtsklausuren und im Baurecht ist vieles vorgegeben, was Sie in der Klausurlösung an der passenden Stelle verorten und dann zielführend in Ihre Falllösung einbauen müssen. Zeitlich ist dies vielleicht besser zu bewältigen als im Strafrecht. Sie sollten jedoch trotzdem sauber arbeiten und die Sachverhaltsangaben vollständig verwerten.

 

3. Die Examensklausur im Zivilrecht

Die Zivilrechtsklausur fällt vom Seitenumfang her eher weniger umfangreich aus. Das liegt daran, dass die Anforderungen im Zivilrecht darauf basieren, dass viele Rechtsgebiete ineinander greifen und der Prüfling die Leistung erbringen muss, Anhang seiner Falllösung zu zeigen, dass er weiß, wie diese miteinander verknüpft sind, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen und in welcher Reihenfolge die Ansprüche in welcher Struktur geprüft werden müssen. Darin steckt die hauptsächliche Herausforderung im Zivilrecht und dies gut zu meistern, stellt die große Prüfungsleistung dar. Im Zivilrecht gibt es zudem weniger Streite als beispielsweise im Strafrecht. Im Zivilrecht zählt der gute Aufbau und die gute und zielgerichtete Argumentation an den Problemschwerpunkten des Falls. Sie sollten daher mehr Zeit für die Lösungsskizze einplanen und eine saubere Struktur ausarbeiten, bevor Sie in die Reinschrift gehen.


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Ihr Team der Akademie Kraatz

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