Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein Gefühl dafür geben, mit welchen Schwierigkeiten Juristen und gerade Studenten in der Examensvorbereitung in den unterschiedlichen Rechtsgebieten besonders zu kämpfen haben.

Das hat beispielsweise Relevanz für die Frage, wie viel Zeit man für welches Rechtsgebiet während der Examensvorbereitung aufwenden sollte.

Allgemein und vorausgehend an das Thematische lässt sich aber sagen, dass die Herausforderung in Jura in erster Linie die Masse ist und gar nicht so sehr der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Rechtsgebiete an sich. Wenn Sie hier eine gute Struktur entwickeln, sollten Sie also auch die folgenden Herausforderungen bewältigen können.

 

Was macht das Zivilrecht aus?

Hier muss man klar sagen: Die Menge ist das Problem. Es gibt natürlich die Hauptzivilrechtsgebiete, die Sie beherrschen sollten, daneben die vielen Nebengebiete mit zahlreichen Verästelungen und Verknüpfungen hin zu den großen Hauptzivilrechtsgebieten. Zwar müssen Sie von den Nebengebieten nur die Grundzüge kennen, um eine Examensklausur zu bestehen.Aber selbst dabei muss man ja erst einmal herausfinden, was diese Grundzüge überhaupt sind. Dazu muss man sich einen Überblick verschaffen, was aufwendig und zeitintensiv ist. Wie bereits angesprochen sind es auch die kleinteilige Struktur und die komplizierte Verflechtung der einzelnen Rechtsgebiete untereinander, die das Zivilrecht ausmachen.

 

Wie ist das Strafrecht in dieser Hinsicht einzusortieren?

Das Strafrecht ist von der Stoffmenge her nicht so umfangreich wie das Zivilrecht. Die Schwierigkeit ist eher, dass man aus diesem Stoff sehr anspruchsvolle und schwierige Probleme stricken kann. Diese zu lösen, fällt dann selbst sehr strafrechtsaffinen Studenten schwer. Dennoch ermöglicht das Strafrecht auch sehr früh schon größere Erfolgserlebnisse als die anderen Rechtsgebiete, was motivierend sein kann, auch für die anderen Fächer. Ansonsten ist das typische Problem der Rennfahrerklausuren bekannt: Klausuren sind mit Problemen und Schwerpunkten überladen, sodass selbst schnelle Bearbeiter selten fertig werden. Vollständigkeit ist ein wichtiger Bewertungsmaßstab im Strafrecht, hier werden den Prüflingen hohe Hürden gestellt.

 

Wie steht es um das Öffentliche Recht mit Blick auf Komplexität und Lernaufwand?

Das öffentliche Recht kann ein recht dankbares Rechtsgebiet sein, wenn man hier lernbereit ist und sich auch auf „trockenere“ Aspekte des Staatsorganisationsrechts einlässt. Hier geht es oft in erster Linie darum, überhaupt die richtige Klage- oder Antragsart ausfindig zu machen. Wenn man hier richtig abgebogen ist, geht es darum, gute bzw. richtige Argumente zu finden. Hier fällt die Anerkennung allerdings eher großzügig aus, da vieles vertretbar ist, wenn es man es nur plausibel darstellen kann.

Wer welches Rechtsgebiet am besten meistert, hängt am Ende von persönlichen Interessen und Fähigkeiten ab – wer oft mit Zeitproblemen zu kämpfen hat, wird sich mit Strafrechtsklausuren schwer tun. Wen öffentlich rechtliche Themen interessieren, der wird sich in diesem Bereich entsprechend zuhause fühlen und mit Freude Themen erarbeiten, die andere nur ungern und mit Mühen abarbeiten. Eine objektive Bewertung lässt sich hierbei kaum vornehmen.

Sehen Sie sich hierzu gerne auch unser entsprechendes YouTube Video an:


Ihr Team der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie

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