Die Gründe für ein Scheitern im Staatsexamen können vielseitig sein. Trotzdem hört man oft, dass das Allheilmittel hiergegen das Klausurenschreiben sein soll. Hier lohnt es sich einmal darüber nachzudenken, ob die richtige Vorbereitung auf den nächsten Versuch so einfach funktioniert.
Sollten Sie nach dem durchgefallenem Examen wirklich einfach nur mehr Klausuren schreiben?

 

1. Analyse der Original-Examensklausuren

Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen: Mehr ist nicht immer mehr, die Qualität dabei zählt. Wenn Sie Ihre Examensklausuren samt Korrekturen zurückerhalten haben, sollten Sie sich deshalb zunächst mit den originalen geschriebenen Klausuren auseinandersetzen und diese analysieren. Fangen Sie nicht direkt an mit dem Lösen neuer unbekannter Fälle, sondern nehmen Sie sich die Zeit, sich Ihre Fehler anzuschauen und die Anmerkungen der Korrektoren zu verinnerlichen. Nur wenn Sie Ihre eigenen Fehler gut analysieren und sich Dinge rausschreiben, die Sie verbessern müssen, um mehr Punkte zu bekommen, werden Sie sich sicher auf Ihre nächste Kampagne vorbereiten können.

 

2. Klausurtechnik analysieren

Es gilt sich auch damit zu beschäftigen, was konkret an der Herangehensweise falsch gelaufen ist. Irgendwie müssen Sie ja schließlich zu den 2 oder 3 Punkten in der Endnote gekommen sein. Schauen Sie sich deshalb noch einmal Ihre Klausurtechnik an, wie gehen Sie an den Sachverhalt ran und wie strukturieren Sie sich die Personen, die dort vorkommen. Wenn Sie merken, dass es daran im Examen gescheitert sein könnte, müssen Sie sich etwas anderes überlegen.
Sie sollten sich für für den nächsten Versuch einen sicheren Plan machen, wie Sie die Lösungsskizze strukturieren und wie ausführlich Sie dabei sind.

 

3. Zeiteinteilung verändern

Daran anknüpfend kommt es auf die richtige Zeiteinteilung maßgeblich an, denn ein verheerender häufiger Grund für das Durchfallen ist oftmals die falsche Zeiteinteilung, durch die man am Ende nicht fertig wird und Punkte verschenkt. Man muss genau schauen, wie viel Zeit man sich gibt für das Erstellen der Lösungsskizze. Dabei sollte man möglichst zügig arbeiten, um schnell ins Schreiben zu kommen. Die Zeiteinteilung ist bei einer fünfstündigen Klausur enorm wichtig.

 

4. Qualität über Quantität

Zwar gilt es, besonders wenn Sie sich nur mit wenigen Klausuren vorbereitet haben, die Schlagzahl der Klausuren zu erhöhen, man sollte dabei aber beachten, dass man die bisherigen Klausurkorrekturen als Maßgabe nimmt und sich den Hinweisen dabei auch annimmt.
Allein das schreiben von noch mehr Klausuren ist nicht zielführend. Laufen Sie also nicht in die Falle und stellen Sie sich vor, Sie müssten nur mehr Klausuren schreiben und dann werden Sie besser.

 

5. Wiederholung

Die geschriebenen Klausuren sollte man sich zur besseren Einprägung und zur Überprüfung der eigenen Fähigkeiten in regelmäßigen Abständen immer mal wieder vornehmen um zu schauen, ob man jetzt in der Lage ist, die Klausur gemäß der richtigen Lösungsskizze durchzuprüfen, ohne eben die selben Fehler wie beim erstmaligen Schreiben noch mal zu machen.
Man könnte sich hierzu die Übungsklausuren zum Beispiel alle zwei Wochen noch einmal nehmen, kurz nochmal den Sachverhalt dazu lesen, kurz eine Lösungsskizze machen und danach abgleichen, ob man diesmal an alles gedacht hat, was die Lösungsskizze vorsieht.



6. Zusammenfassung

Die Quantität der Klausuren zu erhöhen kann hilfreich sein, aber nur unter Zugrundlegung der genannten Kriterien. Ohne sich auch mit der Qualität der bereits geschriebenen Klausuren auseinanderzusetzen, bringt es nichts, sich immer wieder in neue Klausursachverhalte zu stürzen und die selben Fehler wieder zu begehen. Analysieren Sie daher akribisch Ihre bereits geschriebenen Original-Examensklausuren, verbessern Sie ggfs. Ihre Klausurentechnik, wenn Sie daran gescheitert sind, arbeiten Sie an Ihrer Zeiteinteilung, wenn Sie aus Zeitgründen die Punktzahl zum Bestehen nicht erreicht haben und unterschätzen Sie vor allem nicht die Wichtigkeit von Wiederholungen bereits korrigierter Klausuren. Aus der Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern können Sie einen großen Lerneffekt erzielen.

Sehen Sie sich hierzu auch gerne unser entsprechendes YouTube-Video an:


Ihr Team der Akademie Kraatz

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