Du willst Jura studieren? Wir zeigen Dir, ob das Jurastudium zu Dir passt!

10.06.2024 | von Dr. Robert König

Nach dem Abitur Jura studieren

Das Jurastudium ist für viele Abiturienten eine attraktive Option, da es eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen bietet. Von der klassischen Anwaltstätigkeit über die Justiz und die öffentliche Verwaltung bis hin zu internationalen Organisationen gibt es viele spannende Möglichkeiten als Jurist zu arbeiten.
Auch sind die Einstiegsgehälter für Top-Juristen seit jeher hervorragend und liegen deutlich über denjenigen der meisten anderen Studiengänge. Wie in jedem Studium gilt jedoch, dass es zu Dir als Mensch passen muss. Wir alle haben unterschiedliche Interessen, Vorstellungen, Stärken und auch Schwächen. Daher möchten wir Dir heute Gründe für und gegen das Jurastudium aufzeigen. Auch wollen wir Dir darlegen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten Du mitbringen musst. Abschließend geben wir Dir dann ein paar Tipps zur Wahl der passenden Uni.

Gründe für das Jurastudium

Vielseitigkeit

Das Jurastudium bietet eine breite Palette von Themen, die vom Verfassungsrecht und Strafrecht bis hin zum Handels- und Steuerrecht reichen. Es ermöglicht den Studierenden, ihre Interessen und ihre Stärken in verschiedenen Bereichen zu entdecken.

Karrieremöglichkeiten & interessante Berufe

Ein Jurastudium eröffnet viele Karrieremöglichkeiten, einschließlich der Möglichkeit, als Anwalt oder Anwältin in einer Kanzlei, in der Justiz (Richter, Staatsanwalt) oder der öffentlichen Verwaltung tätig zu sein. Neben diesen klassischen Einsatzfeldern kommen aber noch viele andere Berufe infrage:
  • Rechtsabteilungen und Personalabteilungen von Unternehmen (z.B. Dax-Konzerne, Banken, Versicherungen, Immobilien- und Steuerberatungsgesellschaften)
  • Verbände, Vereine, Kammern (z.B. Handwerkskammer)
  • Lehre und Forschung an Universitäten sowie anderen (Fach-)Hochschulen
  • Politische Ämter
  • Journalismus oder Verlage

Prestige

Juristen genießen in der Gesellschaft ein hohes Ansehen und sind überproportional häufig in Führungsetagen vertreten.

Rechtsexperte im Alltag

Im Verlauf Deines Alltags werden Dir zahlreiche rechtliche Situationen oder rechtliche Probleme bevorstehen! Spätestens wenn Du volljährig bist, musst Du Dich vor der Führerscheinprüfung mit den Straßenverkehrsregeln auseinandersetzen. Wenn Du wegen übermäßiger Geschwindigkeit geblitzt wirst, bekommt Du eine Geldbuße und trittst in Kontakt mit dem öffentlichen Recht. Der Bußgeldbescheid ist ein sogenannter Verwaltungsakt, gegen den man in der Regel einen Widerspruch einlegen kann. Verursachst Du einen Unfall, kann der Unfallgegner unter Umständen zivilrechtliche Schadensersatzansprüche gegen Dich geltend machen. Wird dabei ein anderer Mensch verletzt, weil Du Dich fahrlässig verhalten hast (z.B. Handy am Steuer), kommst Du mit dem Strafrecht in Berührung.
Dies ist jedoch nur ein Beispiel unter vielen. Rechtliches Fachwissen hilft in allen Lebenslagen.

Gründe gegen das Jurastudium

Anspruchsvolles Studium

Das Jurastudium erfordert viel Zeit und Engagement. Es ist daher wichtig zu überlegen, ob man bereit ist, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Anderseits wächst man an seinen Aufgaben und Herausforderungen können interessant und bereichernd sein.

Konkurrenz

Aufgrund der hohen Anzahl an Absolventinnen und Absolventen im juristischen Bereich ist der Wettbewerb um Arbeitsplätze in einigen Bereichen sehr hoch. Dies hat sich in den vergangenen Jahren allerdings stark zu Deinen Gunsten gebessert! Da die Boomer-Generation allmählich in Rente geht, sind die Berufsaussichten für angehende Jurastudenten so gut wie nie zuvor.

Stress und hohe Arbeitsbelastung

Die Arbeit als Juristin oder Jurist kann sehr stressig und belastend sein. Es ist daher wichtig, sich auf die Herausforderungen vorzubereiten und Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln. An dieser Stelle möchten wir Dir aber auch Entwarnung geben. Auch wenn Juristen im Durchschnitt sicherlich nicht wenig arbeiten, gibt es auch viele juristischen Berufe mit einer guten Work-Life-Balance.

Hohe Abbrecherquote

Im Vergleich zu manchen anderen Studiengängen gibt es im Jura Studium eine erhöhte Anzahl an Abbrechern. Das liegt jedoch auch daran, dass Jura schon immer ein „Massenstudiengang“ war und viele Studienanfänger sich vor dem Studienbeginn nicht ausreichend mit der Frage beschäftigen, ob das Jurastudium überhaupt das Richtige für sie ist. Durch die Einführung des integrierten Bachelors werden sich die Abbrecherquoten in Zukunft aber bessern.
Auch besteht Hilfe, wenn Du Probleme hast, Dich in das Studium hineinzufinden. Die Kraatz Group ist Dein zuverlässiger Partner – vom 1. Semester bis 2. Staatsexamen.

Mit diesen Eigenschaften ist Jura das Richtige für Dich

Das Studium der Rechtswissenschaften ist zweifelsohne ein anspruchsvolles Studium, das vielfältige Fähigkeiten benötigt. Allerdings gibt es auch falsche Vorurteile, mit denen ich hier aufräumen möchte. So hört man z.B. häufiger, dass für das Studienfach Jura Lateinkenntnisse oder gar ein Latinum notwendig wären. Das ist jedoch vollkommen falsch. Latein spiel keine Rolle im Jurastudium.

Sprachliche Fähigkeiten

Hast Du Freude an Sprache und Ausdruck? Du kannst Dich mündlich eloquent ausdrücken und schreibst gerne? Diese Voraussetzungen eignen sich gut für Deine Juraausbildung! Als Jurist ist die Sprache das bedeutendste Hilfsmittel.

Strukturiertes Denken

Wenn man die Rechtswissenschaften studiert, nimmt man komplexe Einzelfälle in Schemata auf. Dem kommt ein systematisches und trennscharfes Denken zugute. Das bedeutet aber - entgegen einem gängigen Vorurteil - nicht, dass Du gut in Mathematik sein musst. Juristen denken logisch, aber nicht zwangsläufig mathematisch.

Lernwille

Gibst Du nicht auf, selbst wenn die Dinge schwierig sind? Im Jurastudium ist Durchhaltevermögen eine der bedeutendsten Kompetenzen. Das Jurastudium hat eine Regelstudienzeit von 10 Semestern und das Referendariat dauert dann noch einmal 2 weitere Jahre.
Hinweis: Lass Dich davon nicht abschrecken. Einerseits bekommst Du im Referendariat schon ein Gehalt und andererseits sind die Gehälter nach dem 2. Examen gut genug, um die lange Ausbildungszeit wettzumachen.

Gesellschaftliches Interesse 

Verspürst Du den Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen, und interessierst Du Dich für die gesamte Bandbreite der Probleme, die das menschliche Zusammenleben mit sich bringt? Als Jurastudent brauchst Du genau diese Art von Neugier, Offenheit und Wissensdurst. Viele Situationen, die Du aus Deinem eigenen Leben kennst, werden Dir im Studium der Rechtswissenschaften rechtlich erläutert. Dieses Wissen hilft Dir, auch Dein Privatleben selbstsicher zu führen. Du wirst Dich nicht mehr von Schreiben von Behörden, der Hausverwaltung oder einem Strafzettel verunsichern lassen. Auch wenn die Polizei Dich auf dem Fahrrad oder beim Autofahren anhält, wirst Du diese Situation souverän meistern, denn Du weißt, dass die Polizei auch nur begrenze Rechte hat.

Die richtige Uni für Dein Jura-Studium finden

In Deutschland gibt es viele Universitäten, die ein Jurastudium anbieten. Wenn Du bei Freunden und Familie bleiben willst, wirst Du in jedem Fall eine Fakultät in Deiner Nähe finden. Andernfalls ist die Auswahl noch größer.
Einige der bekanntesten Universitäten sind die Uni Heidelberg, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Freie Universität Berlin, die Uni Freiburg und die Universität zu Köln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Universität ihre eigenen Schwerpunkte im juristischen Bereich hat. Auch der Ablauf des Studiums variiert. Studieninteressierte sollten daher gründlich recherchieren, um die für sie am besten geeignete Universität zu finden.
Hinweis: Achte bei der Studienwahl nicht auf Rankings. Letztlich zählt im Studiengang Jura nur die Abschlussnote im Staatsexamen. An welcher Uni Du dabei studiert hast, ist nicht ausschlaggebend für eine Anstellung.
Tipp: Manche juristischen Fakultäten haben einen Numerus Clausus (NC). Falls Deine Noten im Abitur nicht für den direkten Einstieg an Deiner Wunschuni ausreichen, schreib Dich einfach an einer Fakultät an, die keinen NC hat. Davon gibt es zahlreiche. Nach dem Grundstudium (ca. 3-4 Semester) kannst Du dann in der Regel problemlos an Deine Wunschuniversität wechseln.

Tipp: Staatsexamen und Bachelor gleichzeitig

Sofern Deine gewünschte Universität den integrierten LL.B. anbietet, kannst Du nach einem dreijährigen Studium der Rechtswissenschaften einen Bachelor of Laws erwerben. In diesem Zusammenhang bedeutet integriert, dass der Bachelorabschluss ein Bestandteil des traditionellen Jurastudiums ist, das mit dem Abschluss „Erstes Staatsexamen“ beendet wird. Der integrierte Bachelor bietet zahlreiche Vorteile gegenüber einem klassischen Jurastudium ohne diesen zusätzlichen Abschluss. Lies Dir hierzu gerne unseren ausführlichen Artikel durch!

Abschließende Empfehlung: Mach den Selbsttest!

Ich hoffe, dieser Artikel hat Dir bei Deiner Studienwahl ein wenig helfen und einen ersten Eindruck vom Jurastudium und den hierfür notwendigen Fähigkeiten geben können.
In jedem Fall solltest Du Dich vor Studienbeginn noch ausführlicher mit Inhalt und Ablauf des Jurastudiums frühzeitig befassen. Setzt Dich gerne einmal in eine Juravorlesung oder mach ein Praktikum bei einem Juristen. Außerdem kann ich Dir guten Gewissens den Selbsttest der Universität Würzburg empfehlen. Hier kannst Du in einem Online-Self-Assessment gratis testen, ob Du für das Jurastudium geeignet bist!
Falls Du Dich letztlich für das Jurastudium entscheidest, wirst Du die Wahl dieses interessanten Studienfachs nicht bereuen. Und selbst wenn der Start dann holpriger verläuft als Du dachtest, lass Dich nicht entmutigen. Wir von der Kraatz Group, der Akademie Kraatz und der Assessor Akademie stehen Dir schon vom ersten Semester an mit Rat und Tat zur Seite! Ruf uns gerne an für einen kostenlosen Beratungstermin.

Dr. Robert König
Mitgeschäftsführer Jura Essentials Verlag
 

 


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