LL.M. in Deutschland: Master of Laws im Inland
05.01.2024  | von Dr. Robert König



Du möchtest einen LL.M. absolvieren, willst aber nicht umziehen? Dann ist der LL.M. im Inland genau das Richtige für Dich!

Das LL.M.-Studium: Die Zusatzqualifikation für Deine Karriere

Die Zahl derjenigen Juristen und Wirtschaftsjuristen, die einen LL.M.-Titel hinter ihrem Namen tragen, wächst stetig. Der „Jura Master“ wird immer beliebter und stellt für viele angehende Mitarbeiter in Großkanzleien, Consulting Firmen und Unternehmen eine echte Alternative zur Promotion dar Doktorarbeit oder LLM? - Akademie Kraatz - Ihr juristisches Repetitorium (akademie-kraatz.de). Er ist aber auch in kleineren Kanzleien und Boutiquen gern gesehen. Mit einem LL.M. haben es Bewerber leichter, einen dieser begehrten Jobs zu ergattern.
LL.M., lateinisch für Magister Legum, ist die Abkürzung des Master of Laws. Hierbei handelt es sich um ein postgraduales, d.h. weiterführendes Studium, im Bereich des Rechts. Ein LL.M. Abschluss wird in vielen Ländern weltweit angeboten und anerkannt.
Der Master of Laws ermöglicht es „young professionals“, ihre Kenntnisse in einem spezifischen Rechtsbereich zu vertiefen oder sich auf ein bestimmtes Rechtsgebiet zu spezialisieren. 

Master of Laws in Deutschland studieren

Der LL.M. (Master of Laws) im Ausland ist eine hervorragende Möglichkeit, um seine Sprachkenntnisse und interkulturellen Fähigkeiten zu erweitern. Daher ist er seit jeher in international agierenden Großkanzleien und Unternehmen sehr beliebt.
Aber man muss einen LL.M. nicht im Ausland absolvieren, denn auch in Deutschland gibt es viele Universitäten und Fachhochschulen, die unterschiedliche LL.M. Programme anbieten. Diese richten sich an deutsche Universitätsabsolventen, die ihre Kenntnisse in einem spezifischen Rechtsbereich vertiefen, oder an ausländische Juristen, die das deutsche Rechtssystem kennenlernen möchten.
Wenn für Dich der juristische Master im Ausland nicht infrage kommt, kann der LL.M. in Deutschland eine interessante Option sein, um Deine Karriere voranzubringen.

Voraussetzungen und Bewerbung für einen LL.M.

Um einen LL.M. an einer deutschen Hochschule zu absolvieren, muss man in der Regel bereits ein abgeschlossenes Studium haben, entweder in Deutschland oder einem anderen Land.
Die meisten LL.M. Studenten sind Absolventen der Rechtswissenschaften mit erstem oder zweitem Staatsexamen.
Aber auch Wirtschaftsjuristen mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) können sich in vielen LL.M. Studiengängen einschreiben. Für Wirtschaftsjuristen, die später einen gut bezahlten Job in einer Wirtschaftskanzlei oder Wirtschaftsberatung anstreben, ist der LL.M. sogar eine notwendige Voraussetzung.
Einige, insbesondere wirtschaftsrechtliche LL.M. Programme stehen daneben auch anderen Fachrichtungen, wie Wirtschaftswissenschaftlern oder Ingenieuren, offen. Ein anschauliches Beispiel ist das berufsbegleitende LL.M. Programm „Business Law & Compliance“ in Mainz, das von vielen Wirtschaftswissenschaftlern besucht wird. Für fachfremde Studenten bietet der LL.M. eine perfekte Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu diversifizieren und damit attraktiver für jetzige und zukünftige Arbeitgeber zu werden. Häufig dient er auch als Visitenkarte für eine Führungsposition.
In der Regel ist für die Aufnahme in einen LL.M. Studiengang auch ein bestimmter Numerus clausus (NC) im zuvor absolvierten Studium notwendig.
Die genauen Zulassungsvoraussetzungen weichen dabei von Hochschule zu Hochschule stark ab. Daher ist es wichtig, sich direkt bei den jeweiligen Institutionen über deren spezifische Anforderungen zu informieren.

Inhalt und Aufbau des LL.M. Studiums

Fachlicher Schwerpunkt

Die Hochschulen in Deutschland bieten verschiedene Schwerpunkte an, wie zum Beispiel deutsches Recht ("german law"), internationales Recht ("international law"), Wirtschaftsrecht ("law and business") oder Steuerrecht ("tax"). Es lässt sich heutzutage fast zu jedem beruflichen Schwerpunkt ein passendes LL.M. Studium finden.

Studiendauer: Vollzeit und berufsbegleitend 

Die Dauer kann je nach Programm variieren. In der Regel ist das Studium in Vollzeit einjährig und umfasst 60 ECTS. Aufgrund dieser recht geringen Dauer – viele Masterabschlüsse in anderen Fachbereichen sind auf vier Semester ausgelegt – ist der LL.M. eine sehr interessante Option für Jura Absolventen mit dem 1. Examen, um die Wartezeit auf das Referendariat sinnvoll zu überbrücken.
Berufsbegleitende LL.M. Studiengänge dauern dagegen meistens drei bis vier Semester. Es gibt zum Teil auch LL.M. Programme, die als Fernstudium konzipiert sind. Dies stellt für jene Studenten, die aus persönlichen oder beruflichen Gründen keine Präsenzveranstaltungen besuchen können, eine interessante Option dar.
Angesichts des großen Angebots an verschiedenen LL.M. Studiengängen findet sich für jede Fachrichtung und jede Lebenssituation die passende Hochschule.

Aufbau der LL.M. Studiengänge

Während des Studiums nehmen die Studierenden in der Regel an Vorlesungen und Seminaren teil. Die meisten Programme erfordern zudem das Verfassen einer Masterarbeit. Mitunter ist auch die Teilnahme an einem Praktikum vorgesehen. Die Unterrichtssprache kann sowohl Deutsch als auch Englisch sein, abhängig von der Universität und dem jeweiligen LL.M. Programm. 

Welche nationalen LL.M.-Studiengänge gibt es?

Heutzutage gibt es über 100 LL.M. Programme in Deutschland. Da fällt einerseits die Auswahl nicht leicht, anderseits findet sich mit Sicherheit ein fachlich passendes LL.M. Studium zu Deinem beruflichen Profil. Eine hervorragende Übersicht zu (fast allen) LL.M. Studiengängen in Deutschland mitsamt den wichtigsten Eckpunkten (wie Bewerbungsfrist und Kosten) wird vom Karrieremagazin „azur“ LL.M.-Programme - azur (azur-online.de) zusammengestellt.

Ist die renommierteste auch die beste Universität?

Internationale LL.M. Rankings deutscher Universitäten

Was das Renommee der jeweiligen LL.M. Programme angeht, so finden sich in internationalen Erhebungen und Rankings meistens die folgenden Namen:
  • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Freie Universität Berlin
  • LMU München
  • Bucerius Law School Hamburg
  • Goethe-Universität Frankfurt am Main

Das bekannteste LL.M.-Programm muss nicht besser sein

Die Beurteilung, welche Universität nun die „beste“ ist, hängt jedoch stark von Deiner individuellen Situation ab. Wenn Du z.B. einen LL.M. in Teilzeit in einem bestimmten Fachbereich anstrebst, der an einer der oben genannten Universitäten nur in Vollzeit angeboten wird, kommen diese von vornherein nicht infrage. Auch will nicht jeder LL.M. Student für seinen Master in eine andere Stadt umziehen. Die Faktoren für eine Standortentscheidung sind vielfältig, weshalb man sich nicht allein von Rankings leiten lassen sollte.

Kosten eines LL.M. Studiums

Die Kosten variieren stark, belaufen sich aber in der Regel nur auf einige tausend Euro. Damit ist ein LL. M. in Deutschland weitaus billiger als einer im Ausland, wo der Besuch einer bekannten law school schnell mit 50.000 bis 60.000 EUR zu Buche schlägt. Aber selbst, wenn es nicht die Harvard Law School oder Yale ist, musst Du auch bei weniger bekannten LL.M. Studiengängen im Ausland mit Studiengebühren von 20.000 bis 30.000 EUR rechnen. Und das alles ohne Lebenshaltungskosten. Aus finanzieller Sicht spricht also nichts dagegen, seinen LL.M. in Deutschland zu absolvieren.
Diese Studiengebühren eines LL.M. lassen sich auch in der Regel steuerlich absetzen. Bei dem LL.M. handelt es sich um einen postgraduierten Studiengang, weshalb die betreffenden Kosten im Normalfall vom Finanzamt als Werbungskosten anerkannt werden. Besprich dies am besten vorab mit Deinem Steuerberater.
Für weitere Informationen zu konkreten LL.M.-Programmen und den Bewerbungsprozessen empfiehlt es sich, die Webseite der jeweiligen Hochschule zu besuchen und den zuständigen Studienberater zu kontaktieren.

Unser Rat zum LL.M. in Deutschland

Der LL.M. in Deutschland wird berechtigterweise immer beliebter und muss sich hinter einem Master of Laws im Ausland nicht mehr verstecken. So bietet der juristische Master im Inland sogar zahlreiche Vorteile.
Aus rein fachlicher Sicht erlangt man durch einen LL.M. in Deutschland ein viel tieferes Fachwissen als durch einen ausländischen LL.M. Wenn Du z.B. später im Arbeitsrecht als Anwalt praktizieren möchtest, bringt Dir ein Master im englischen Arbeitsrecht wenig. Mit einem deutschen LL.M. bist Du in diesem Fall attraktiver für den Arbeitsmarkt. Das durch ein LL.M. Studium erlangte Fachwissen kann man dann als fachlichen Schwerpunkt für den späteren Beruf nutzen.
Der zweitwichtigste Vorteil ist die Kostenersparnis. Der LL.M. im Inland kostet nur einen Bruchteil seines internationalen Pendants. Außerdem ist ein deutscher LL.M. auch als berufsbegleitendes Studium oder als Fernstudium absolvierbar, während man bei einem LL.M. im Ausland in Vollzeit vor Ort sein muss.

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Dr. Robert König

 


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