So gelingt Dein Wiedereinstieg in das Jurastudium

16.10.2024 | von RA Mario Kraatz

Macht ein Wiedereinstieg Sinn?

Eine Unterbrechung des Jurastudiums kann teilweise sogar Jahre andauern. Die Gründe hierfür sind vielfältig und individuell.
Nach der längeren Auszeit von der Juristerei stellt sich nunmehr für Dich die Kernfrage, ob es sich lohnt, das Studium wiederaufzunehmen. Und wenn ja, wie sollte die richtige Lernstruktur aussehen? Diese beiden Fragen wollen wir Dir in dem heutigen Blogbeitrag beantworten.
Kommen wir also direkt zur ersten Frage:
Nach unserer über 20-jährigen Erfahrung macht ein Wiedereinstieg in den allermeisten Fällen Sinn. Schließlich hast Du das Studium nicht abgebrochen, sondern aufgrund von äußeren Umständen pausiert bzw. unterbrochen. Und wenn Du nicht weiterhin an der Materie interessiert wärst, würdest Du auch diesen Artikel nicht lesen.
Außerdem haben die meisten Studenten schon viele Semester absolviert, bevor es zur Unterbrechung des Jurastudiums kam. Es wurde viel Zeit und Kraft investiert. Dann wäre es doch eine Verschwendung, jetzt nicht die letzten Schritte bis zum Examen zu gehen; zumal die Berufsaussichten für Juristen heutzutage hervorragend sind! Auch die Rechtswissenschaften sind von dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel nicht befreit, weshalb die Notenanforderungen für gute Jobs sinken.
Es spricht also nichts dagegen, wieder ins Jura-Studium einzusteigen und die berufliche Laufbahn fortzusetzen.

So gelingt Dein Wiedereinstieg ins Jura Studium

1. Der Wiederbeginn des Jurastudiums beginnt im Kopf

Zunächst, bevor es an die konkrete Umsetzung geht, ist es wichtig, dass man im Kopf den Schalter auf Wiedereinstieg umlegt. Man sollte nicht halbherzig das Studium irgendwie nebenbei wieder aufnehmen, sondern uneingeschränkt und mit voller Kraft.
Dabei ist es aber gleichzeitig notwendig, Selbstmitgefühl zu üben und es nicht zu übertreiben. Es ist ganz normal, dass man nicht von einem Tag auf den anderen wieder bei seiner vollen Leistungsfähigkeit ist. Daher sollte man sich nicht zu viel Druck machen und das Projekt Wiedereinstieg realistisch angehen.
Die Gründe für eine Unterbrechung des Studiums sind natürlich vielfältig. Allerdings ist die Anzahl derjenigen, die das Jura Studium aufgrund von Depressionen, Burn-out oder anderen krankheitsbedingten Umständen aussetzen mussten, relativ hoch. Wenn Du nun Deine juristische Ausbildung wieder aufnimmst, ist es von Bedeutung, die alten Gewohnheiten zu ändern, damit Du nicht noch einmal in die Situation kommst, die zuvor zur Unterbrechung geführt hat.
Teile Dir den Lernstoff portionsweise auf. Lerne höchstens 6 bis 8 Stunden am Tag und bewahre Dir ganz bewusst Räume für Sport, Familie und Freunde. Auch solltest Du Urlaub einplanen, denn die Examensvorbereitung ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Tipp: Lies Dir unsere Artikel zur Versagensangst  und zur mentalen Gesundheit durch.

2. Wo stehe ich?

Ganz gleich, ob Du nach der Zwischenprüfung, mitten im Hauptstudium, im Schwerpunkt oder in der Examensvorbereitung pausiert hast, musst Du stets Deinen Ist-Zustand analysieren:
Wo stehe ich aktuell? Wie ist mein juristisches Wissen? Habe ich mich während der Auszeit weiterhin mit Jura beschäftigt? Was sind die nächsten Klausuren bzw. Prüfungen im Studium?
Schreib Dir einen Plan, wie lange Du nach Deiner eigenen Einschätzung benötigen wirst, um wieder fit zu werden.

3. Unterstützung auf Deinem Weg zum Juristen suchen

Die alles entscheidende Frage lautet nun: Bereitest Du Dich eigenständig vor oder greifst Du auf professionelle Unterstützung zurück? Unserer Meinung nach ist es ratsam, sich für ein individuelles Intensivtraining in Form von Einzelunterricht zu entscheiden, um erfolgreich durchzustarten. Schlussendlich befindet man sich längst außerhalb des Geschehens und verspürt weder die Muße noch die Motivation, sich auf abwegige Pfade zu begeben. Deine spezielle Lage erfordert eine maßgeschneiderte Unterstützung, die auf Deinem aktuellen Lernniveau und Deinen spezifischen Anforderungen basiert. 

4. Strukturiere Deine nächsten Semester

Struktur ist wirklich alles, wenn es um das Jurastudium und die Examensvorbereitung geht. Das gilt umso mehr, wenn Du nach längerer Pause oder Abwesenheit wieder ins Studium einsteigst.
Auf dieser Basis empfehle ich Dir, konkrete Lernpläne für Wochen, Monate oder das ganze Jahr zu erstellen. Wenn Du möchtest, stehe ich Dir mit der über 20-jährigen Erfahrung der Akademie Kraatz gerne zur Seite. 

5. Leg Deinen Fokus auf Klausuren

Der Schlüssel zum Erfolg im Studiengang Jura (und später auch im Referendariat) ist die Arbeit am echten Prüfungsfall – das Klausurentraining. Zu Beginn haben viele Rückkehrer Schwierigkeiten, sich wieder an das Verfassen von Klausuren zu gewöhnen. Das ist so natürlich wie ein Regentag im April. Es ist wahrlich keine leichte Aufgabe, sich über einen Zeitraum von bis zu fünf Stunden hinweg aufmerksam zu halten – gerade nach einer längeren Pause. Beharrlichkeit ist der Schlüssel: Beginne bescheiden und steigere Dich allmählich. Nur durch beharrliches Üben kann man Meister werden, und nur so wird der Weg zum Erfolg im Staatsexamen geebnet.

6. Deine Umgebung muss stimmen

Insbesondere für junge Eltern, die zurück ins Jurastudium einsteigen wollen, ist es von höchster Bedeutung, sämtliche Angelegenheiten im Schulterschluss mit ihrem Partner zu erörtern. Eine Wiederaufnahme des Studiums erfordert eine enorme Anstrengung, weshalb es wichtig ist, wenn das familiäre Umfeld unterstützend zur Seite steht.
Um erfolgreich wieder in die Vorbereitung auf das Examen einzusteigen, bedarf es leider Opfer im restlichen Lebensbereich. Das heißt komplette Konzentration auf die erneute Vorbereitung auf die Prüfungen oder den erneuten Start ins Studium. Es kann mithin von Vorteil sein, nicht in den eigenen vier Wänden zu studieren.

Wiedereinstieg in die Examensvorbereitung

Nicht wenige Wiedereinsteiger befinden sich in einem höheren Fachsemester, haben bereits (so gut wie) alle Scheine in der Tasche und sind in der Situation, dass vom Jurastudium nur noch die Examensvorbereitung fehlt. In dieser Situation sollte man sich ca. 1,5 Jahre bis zum Examen einplanen. Im ersten halben Jahr sollte der Fokus auf den Grundlagen liegen, um wieder in die Juristerei hineinzukommen. Anschließend sollte man ein Jahr für eine „normale“Examensvorbereitung einplanen.

Gemeinsam zum Staatsexamen

Aller Neuanfang ist schwer! Ein Wiedereinstieg ins ohnehin anspruchsvolle Jurastudium ist kein Spaziergang. Dennoch ist er mit dem richtigen Mindset, einem guten Zeit- und Lernplan sowie einem fördernden Umfeld schaffbar.
Spezielle Situationen benötigen jedoch individuelle Maßnahmen. Die Universität oder das klassische Großgruppenrepetitorium sind nicht auf Deine besondere, individuelle Situation ausgelegt.
Daher sind die Kraatz Group, die Akademie Kraatz und die Assessor Akademie bewusst einen anderen Weg gegangen. Wir bieten ausschließlich individuellen und effektiven Einzel- und Kleinstgruppenunterricht als die zielführendste Lernform an. Jeder Student und jede Studentin kann nur optimal gefördert werden, wenn der Dozent auf einen persönlich eingehen kann. Dies gilt umso mehr, wenn man sich wie Du beim Wiedereinstieg in einer anderen Situation befindet als der Großteil der Kommilitonen.
Melde Dich gerne bei uns für Deinen kostenlosen Beratungstermin.

RA Mario Kraatz
Gründer & Geschäftsführer der Kraatz Group

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