Nachdem wir bereits in vielen einzelnen Beiträgen Tipps zur juristischen Lernmethode geliefert haben, fassen wir nun noch einmal die fünf brisantesten Tipps für Sie zusammen:

 

1. Klausurorientiertes Lernen

Lernen Sie nicht nur mit Büchern, Skripten und Karteikarten! Diese bilden zwar auch einen Bestandteil Ihres Lernprozesses, sehen Sie sich dazu auch gern nochmal unseren Beitrag Lehrbuch vs. Skript an. Sie sollten jedoch von Anfang an immer auch direkt anhand von Fällen lernen und sich dazu genügend Klausuren (insgesamt um die 100 Probeklausuren) bereitlegen, nach Rechtsgebieten sortieren und bestenfalls nach der Bearbeitung zur Korrektur abgeben. Empfehlenswert ist zudem, sich nicht zunächst einen ganzen Block an Theoriewissen anzueignen, sondern in kleineres Abständen stets das dazugewonnene Wissen an Fällen anzuwenden. Wichtig ist auch, sich die Klausuren nach erfolgter Korrektur nochmals anzusehen und mit der richtigen Lösung abzugleichen. Sie sollten sich sodann Ihre Fehler, die Ihnen in der Bearbeitung unterlaufen sind, herausschreiben, sodass Sie Ihnen nicht noch einmal passieren können.



2. Regelmäßiges Wiederholen

Am besten ist es, wenn Sie Stoff nicht nur zwei oder drei mal, sondern am besten fünf oder sogar sechs mal wiederholen, damit er Ihnen nicht mehr in Vergessenheit gerät. Dazu planen Sie empfehlenswerterweise wöchentlich einen halben Tag zum Wiederholen des gelernten Stoffes ein, anders schaffen Sie es nicht, über ein Jahr hinweg den gesamten Stoff bis hin zu Ihrem Examenstermin im Gedächtnis zu behalten. Es sollte deshalb unbedingt eine strikte Wiederholungsstrategie verfolgt werden. Besonders geeignet sind auch hierbei wieder selbst angefertigte Lernmaterialien, etwa in Form von Karteikarten.

 

3. Individuelle Lernmaterialien

Benutzen Sie nicht nur gekaufte Karteikarten für Ihre Wiederholung. Versuchen Sie vielmehr, sich selbst den Theoriestoff aus den guten Lehrbüchern und Skripten herauszuschreiben und zur eigenen Nacharbeit übersichtlich zusammenzufassen. In diesem Zusammenhang sind Sie sehr eingeladen, sich auch unseren hierzu passenden früheren Blogbeitrag zum Erstellen Ihrer individuellen Jura Lernmaterialien noch einmal genauer anzuschauen.



4. Richtige Zeiteinteilung

Während des Repetitoriums müssen Sie damit rechnen, über mindestens ein Jahr hinweg ca. 8 Stunden pro Tag zu lernen. In diesen Zeitrahmen fallen auch Pausen und diese sollen Sie sich auch bewusst nehmen. Gehen Sie dennoch konsequent vor und beginnen Sie - sofern sie „Frühlerner“ sind - jeden Morgen pünktlich mit dem Lerntag, um am späteren Nachmittag auch wieder Feierabend machen zu können. Wenn Sie lieber spät lernen, sitzen Sie entsprechend bis in die späteren Abendstunden am Schreibtisch, aber Sie müssen hartnäckig bleiben und mindestens auf diese tägliche Lernzeit kommen. Mehr Informationen über das richtig Zeitmanagement im Jurastudium erhalten Sie in unserem Blogbeitrag zu diesem Thema (Zeitmanagement im Jurastudium).   

 

5. Auf Verständnis lernen

Diesen Tipp können Sie auch nennen: Nicht auswendig lernen! Es wird Ihnen im Staatsexamen vielleicht ein Fall bekannt vorkommen, aber die Fälle, die Ihnen begegnen, werden nie zu 100% identisch mit denen sein, die Sie aus Ihrer Vorbereitung kennen. Sie müssen immer den Fall lösen, den sie gestellt bekommen und das JPA dreht dabei gern an der ein oder anderen winzigen Stellschraube, sodass es gerade nicht darauf ankommt, dass sie Falllösungen auswendig können, die auf einen ganz bestimmten Fall zugeschnitten sind. Nehmen Sie auch Abstand davon, Rechtsprechung auswendig zu lernen, denn abstraktes Wissen wird Sie in der Klausur nicht weiterbringen. Am Wichtigsten ist es, dass Sie das Gelernte auch wirklich verstanden haben, denn nur so können Sie jeden individuellen Fall souverän lösen.

Sehen Sie sich hierzu auch gerne unser entsprechendes YouTube-Video an:

 
Ihr Team der Akademie Kraatz

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